Spiel & Genuss = Wir-Gefühl

Fotograf Beitragsbild: Michael Wartmann

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„Improvisationstheater in Verbindung mit Kochen“, antwortete meine Tischnachbarin beim Netzwerktreffen auf die Frage, was sie beruflich macht. Spannende Mischung! Um herauszufinden was sich hinter dem Konzept „Die Bauchentscheidung“ von Janine Bendel verbirgt, habe ich ihr einige Fragen gestellt:


Liebe Janine, 
um Dich etwas besser kennen zu lernen beantworte bitte spontan:

Kaffee oder Tee?

Beides: für einen Espresso bin ich immer zu begeistern und der Tee – vorzugsweise grün und kräuterig – läutet meinen Tag ein und aus.



Topf oder Pfanne?


Pfanne. Taugt zum Zupacken. Und von fluffig bis kross lässt sich vielerlei zubereiten.



Kerbel oder Schnittlauch?


Um es mit den Worten von Thisbe aus Shakespeare’s „Ein Sommernachtstraum“ zu sagen: „Dein Auge rund – wie Schnittlauch frisch und grün….“ ​

Wenn Du ein Essen wärst, was wäre auf dem Teller?


1 Hefeweizen, 1 Pils, 1 Märzen, 1 Zwickel, 1 Pale Ale, 1 IPA, 1 Stout = 7 Bier (ist auch ne Mahlzeit) – vielseitig & erfrischend. 



Kannst Du beim Nichtstun nichts tun?


Einatmen – Ausatmen – nicht atmen …. ja – für 5 Sekunden. 😉 



   Fotograf: Pascal Rottmann

Dein Lieblingssport:


Bauchtanzen: ein elegantes Muskeltraining mit Kreisen, Schlängeln und Schieben.

Für welches Problem wärst Du eine gute Lösung?


Ich kann zur Verbesserung des Betriebsklimas beitragen. 



Mit Improtheater verbinden viele die Schillerstraße, die auf Sat.1 kam. Improtheater gibt es aber bestimmt schon länger. Kannst Du kurz erklären woher es kommt, wer es erfunden hat und um was geht es?


Stimmt, die Schillerstraße ist Impro-Comedy. Und es gibt noch zahlreiche weitere Formate, die sowohl für komische als auch ernste Darbietungen ausgelegt sind. Wer hat’s erfunden? Improvisation als Kunstform lässt sich schon in der griechischen Antike nachweisen; daraus ist in der Neuzeit das Stegreiftheater entstanden. Das wiederum kam häufig komödienhaft daher, z.B. in den Shakespearschen Theatern und inspirierte auch die sogenannten Wanderbühnen ab dem 17. Jh. zum improvisierten Spiel. Das heißt: kein vorgefertigtes Skript, keine geschriebenen Dialoge, Handlungen und Figuren. Meist kommt die Vorgabe aus dem Publikum bzw. aus dem Off vom Spielleiter, wie bei der Schillerstraße. Aber Theater ohne Rolle und Text? Was mache ich denn, wenn mir nix einfällt auf der Bühne? Diese Sorgen sind schnell zerstreut, denn ein wichtiger Leitsatz lautet: Es ist immer was da! Alles geschieht in dem Moment und das erfordert größte Aufmerksamkeit: Schau hin! Hör zu! Erlernt und geprobt werden Methoden und Formate; man bestückt also einen Ideen-Werkzeugkoffer mit verschiedenen Techniken, die dann auf der Bühne zum Einsatz kommen.
Verschiedene theoretische Ansätze aus den USA und Kanada haben im 20. Jh. zur Entwicklung des Improtheaters im heutigen Sinne beigetragen. Zu nennen sind Viola Spolin und ihr Sohn Paul Sills ,die in Chicago in den 40er/50er Jahren Techniken und Spiele ersonnen haben; ebenso Del Close, der um die gleiche Zeit Stand-up Comedy für den Broadway und auch die erste Langform für ein abendfüllendes Stück konzipiert hat. In den 1970er Jahren entwickelte der Dramaturg Keith Johnston in Kanada den „Theatersport“ als eine moderne Form des Improvisationstheaters, in der zwei Mannschaften von Schauspielern um die Gunst des Publikums spielen. Bis heute ist dieses Format sehr populär und bedient sich der vielfältigen Spiele, die für spaßige und kurzweilige Unterhaltung sorgen.

Fotograf: Gregor Schulze von littlespot

Wie bist Du zum Improtheater gekommen und weshalb machst Du es so gerne?

Ich bekam 2012 zum Geburtstag einen Schnupperworkshop geschenkt und war Feuer und Flamme. Raus aus der Komfortzone! Ein weiterer Leitsatz, der genauso prägend ist wie: Kopf abschalten und den Bauch entscheiden lassen. Mein inneres Kind hat mit 20 weiteren Erwachsenen seinem Spieltrieb freien Lauf gelassen, und alle hatten riesigen Spaß an der Interaktion und dem Erfinden eigener Geschichten. Klar stehe ich gerne auf der Bühne und bringe Menschen zum Lachen. Was mich jedoch am meisten begeistert ist, dass sich die Methoden hervorragend fürs Teambuildung eignen. Wir sind in eine schnelllebige und leistungsorientierte Gesellschaft eingebunden. Die Erwartungen der Arbeitswelt sind, stets präsent, kreativ, flexibel und teamfähig zu sein und komplexe Strukturen zu durchschauen. Wie ticken meine Kollegen? Wie gehen wir Projekt XY an? All das lässt sich mit Impro wunderbar trainieren und in den Lebens- und Arbeitsalltag integrieren. Die Vorzüge waren für mich schnell spürbar, als ich mein eigenes Team im Rahmen eines Workshops mit Impro-Methoden „beglückt“ habe. Die anfängliche Skepsis wich der Begeisterung und am Ende stand der Satz im Raum: „Ich fühle mich viel mehr Wir!“ 
Gibt’s ein schöneres Kompliment?! Auch für das Thema „Mitarbeiterbindung“ lassen sich Pluspunkte sammeln, denn wann bleibt man einem Unternehmen treu? Eben: wenn man sich gebraucht und wertgeschätzt fühlt und Spaß am Miteinander hat.



Fotograf: Gregor Schulze von littlespot

Welche bekannte Persönlichkeit würdest Du gerne mal spielen?


Keine konkrete Persönlichkeit, aber ich spiele durchaus gerne Frauen, die ihre Männer töten.


Wie kam das Kochen dazu?


Aus Lust am gemeinsamen Genießen: Kochen schafft Zusammenhalt. Für eine gemeinsam zubereitete Mahlzeit hat jeder etwas beizutragen: vom Gemüseputzen bis zum Serviettenfalten sind schließlich viele Dinge zu erledigen, bis das Menü steht. Da ich selbst leidenschaftlich gern koche, habe ich dem ganzen ein Sahnehäubchen aufgesetzt und somit das Eventpaket aus Kochen und Improtheater konzipiert, frei nach dem Motto: “Mit Essen spielt man nicht, mit Köchen schon.“



Was erwartet mich genau, wenn ich mich bei Dir zum Workshop anmelde?

Spiel & Genuss = Wir-Gefühl. Es gibt einen Workshop mit verschiedenen Impromethoden, nach Wunsch individuell zugeschnitten – je nach Bedarf des Teams – z.B. zu den Themen „Präsent sein“ oder „Ideen entwickeln“. Anschließend wird frisch inspiriert der Kochlöffel geschwungen, und eine Nachbereitung der Ideen und Impulse gibt es mit auf den Heimweg, um motiviert in den Arbeitsalltag zu starten.

Wer kommt zu Dir und zu welchen Anlässen?


Teams, die mal ein außergewöhnliches Event erleben möchten. Beliebt sind Weihnachtsfeiern oder Weiterbildungstage, die den Spaß am Miteinander mit neuen Impulsen kombinieren und für lange Zeit in Erinnerung bleiben.



Fotograf: Jan Klingner

Was macht Deinen Teilnehmern am Workshop am meisten Spaß? 


Die lockere und ungezwungene Atmosphäre ist grundlegend. Es geht schließlich nicht darum, jemanden in den Mittelpunkt oder gar bloß zu stellen. Alle sind gleichberechtigt und dürfen ihren Ideen freien Lauf lassen, denn es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Es macht unheimlich Spaß, gestandenen Erwachsenen beim ausgelassenen Erfinden von Geschichten und Figuren zu zusehen. Die gute Laune steigert sich und macht Lust auf mehr: „Ach ja, Kochen… aber wir hätten so gern noch 2 Stunden mit Dir weiter gespielt“ kicherte eine Teilnehmerin bei einer Weihnachtsfeier.



Wen würdest Du gerne mal im Workshop haben?


Weiterhin hätte ich gerne Menschen dabei, die aufgeschlossen sind und Lust auf Neues haben. 



Was bringt die Zukunft?


Neue Workshopformate für agile Teamarbeit sind mein Ziel. Die Kombination „Spiel, Spaß und Genuss“ bleibt dabei im Fokus. Da ich meine privaten Kochkünste gerne mit einem guten Bier serviere, wird das Konzept demnächst erweitert mit Kostproben aus der handwerklichen Braukunst. In diesem Sinne: Lasst Euch inspirieren, Prosit!

Vielen Dank für das Interview Janine! Mehr Infos und das ganze Angebot gibt es hier: die-bauchentscheidung.de