Bandscheiben- die Sandwichposition

Bei einem Röntgenbild ist zwischen den Wirbeln nichts zu sehen. Natürlich ist klar, dass die Wirbelkörper nicht magisch schweben sondern dass der Raum mit Zwischenwirbelscheiben, besser bekannt als Bandscheiben „gefüllt“ ist.

Die Bandscheiben bestehen aus einem Gallertkern um den viele Ringe aus Faserknorpel liegen. Mit dem Wirbel sind sie durch knorpelige Platten verbunden. Passend zu den Wirbelkörper nehmen die Bandscheiben von oben nach unten an Größe und Höhe zu. In der BWS ist eine Bandscheibe ca.  5 mm hoch, in der LWS 12 mm. Diese Konstruktion hält problemlos starkem Druck stand: während die Wirbelendplatte maximal 30 kg/cm2 Druck verträgt, hält die Bandscheibe mit 300kg/cm2 deutlich mehr aus (vgl. Gottlob, 2001, S. 178).

Es gibt 23 Bandscheiben die aufeinander gestellt ungefähr 15 cm hoch sind und somit ein Viertel der Länge der Wirbelsäule ausmachen. Bandscheiben haben keine Blutgefäße und keine Nerven, was die Frage nach ihrer Versorgung aufkommen lässt, denn jedes Gewebe, dass nicht versorgt wird, stirbt ab.

Es gibt zwei Wege, wie die Bandscheibe zu den benötigten Nährstoffen kommt: kleine Blutbahnen sind an der äußersten Schicht des Faserrings und die Nährstoffe werden durch Diffusion ausgetauscht.

Die zweite, wesentlich effektivere Möglichkeit beruht auf Be- und Entlastung: Bei starken Druckbelastungen, die die Zwischenwirbelscheibe verschmälern,  werden Flüssigkeiten aus der Bandscheibe durch eine halbdurchlässige Membran gepresst. Bei der folgenden Druckentlastung wird neue, mit Nährstoffen angereicherte Flüssigkeit wieder eingeschleust.

Die Be- und Entlastung sind somit die Voraussetzung für die Nährstoffversorgung. Daraus ergibt sich auch die Gefahr der Mangelversorgung, die bei länger andauernder Bewegungslosigkeit entsteht.

Der Wassergehalt nimmte im Laufe des Lebens ab und damit auch die Druckfestigkeit und die Funktionen der Bandscheibe: sie ist Stoßdämpfer, kann sich bei Bewegungen gut verformen und Druckkräfte aufnehmen.

Sitzt Du gerade?  Auf gehts, versorge Deine Bandscheibe!

 

Literatur:

Gottlob, A. (2001): Differenziertes Krafttraining mit Schwerpunkt Wirbelsäule. Urban und Fischer, München & Jena.

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